… Nicht mehr "steuerfrei" und wieder in ihrem Element: unsere BELUGA …
Am Wochenende vor der Wasserung teilt uns die Hafenbehörde mit, dass wir das Werftgelände nicht mehr – wie die letzten 7 Wochen – betreten dürften. Es dürfen sich dort nur Werftarbeiter oder entsprechend Versicherte aufhalten. Eine solche Versicherung erhalten wir jedoch nicht, da wir als Deutsche keine spanische Steuernummer haben. Wir fragen uns: „Woher der Sinneswandel ?“. Aber wie aus Deutschland bekannt, sind solche Fragen bei Bürokraten eher müßig. Das Betretungsverbot bekamen wir (zum Glück) erst wenige Tage vor der Wasserung. Blöd war nur, dass wir die Hölzer der BELUGA bereits für eine Lackierung vorbereitet hatten.
Nach knapp 8 Wochen Aufenthalt in Barbate (Andalusien) sind wir wieder im Wasser. Nach langen Vorspiel mit versicherungsrechtlicher Klärung während des Feiertags-Marathons in Deutschland, einem Gutachter und diversen Lieferfristen ist unser Ruder nach ca. 7 Wochen wieder an der BELUGA. Auch mussten wir auf unseren neuen Prop warten. Kaum war dieser montiert stellt sich heraus, dass die abzudichtenden Hydraulik-Stempel für die Steuerung noch im Zulauf sei. So vergingen Woche um Woche … naja der Tag X war dann der 29.5. dort sollten wir Krantermin haben.
Ich frage am Tag X den Werftchef um welche Uhrzeit wir denn gekrant werden. Er erklärt mir, dass die Genehmigung der Hafenbehörde fehle. Hätte er auch am Tag zuvor sagen können. Ich solle doch „kurz“ in deren Büro laufen. „Kurz“ bedeutet eine Distanz von ca. 2km rund ums Hafenbecken. Zuerst gekrant und wieder am Liegeplatz wären das 20 Meter gewesen. Aber die Behörden in Andalusien scheinen den deutschen Behörden in Sachen Bürokratie noch was vormachen zu können. So gehe ich in deren Büro, leiste unzählige Unterschriften und zahle die Liegegebühren. Erst dann kann der Krantermin erfolgen. Also wieder zurück zur BELUGA um per Kran ins Wasser zu gehen.
Zurück an der BELUGA verfolgen die Wasserung. Auf halbem Weg zwischen Trockenplatz und Wasserung geht dann dem Kran der Diesel aus. Kran bleibt stehen. Eine Stunde später ist dann Diesel da und der Kran brummt wieder. So geht die BELUGA schlussendlich nach sehr vielen Wochen wieder ins Wasser. Alles kontrollieren: Alles dicht ! Juhu !
Kaum fahren wir aus den Box legt Ralph mal den „Hebel auf den Tisch“ um Ruder und Propeller zu testen. Ergebnis: Motor macht Mucken nimmt kein Gas an … Verwirrung ! Im Standgas fahren wir dann zum Liegeplatz, bis Ralph einfällt, dass er den Hahn an der Dieselzufuhr geschlossen hatte. Kaum geöffnet geht der Motor wieder ganz normal.
Wir machen zufrieden in der Marina fest. Endlich wieder zu hause auf der BELUGA !! Das eigene Bett, Essen wann und was wir wollen … Endlich zu Hause ...
Wir werden die nächsten Tage erst das Holz lackieren, welche abgeschliffen hatten, bevor wir von der Hafenbehörde das Betretungsverbot für das Werftgelände erhielten. Aufgrund der „Motorprobleme“ hatten wir eine sehr sehr kurze Teststrecke. Das wollen wir die nächsten Tage noch nachholen. Aber eins nach dem anderen.
Alles in Allem hatten wir sehr viel Glück im Unglück. Derzeit kommen zwischen 3 und 5 Schiffe mit Orca Kontakt in die Werft. Nicht umsonst wird die Straße von Gibralat als „Orca Alley“ bezeichnet. Wenn ich mir die Auswirkungen der Ruder bei den anderen Seglern betrachte, bin ich sehr froh eine sehr solide Nauticat zu haben. Wir haben zwar das Ruderblatt verloren und als Konsequenz einige heftige Schrammen am Rumpf gesehen. Die anderen haben im Vergleich jedoch heftige Delamierungen und Rumpfschäden. Meist mit Wassereinbruch, da die Ruderaufhängung aus dem Rumpf gerissen wurde und den Rumpf dabei delaminierte. Gibt ein gutes Gefühl auf einem solchen „Nauticat Panzer“ durch die Meere zu schippern.
Nachdem wir nun wieder eine gute Internetverbindung haben, kann Ralph auch wieder mehr bloggen. Also bleibt gespannt ! Wir werden berichten .
Bleibt uns gewogen ..
Sabine & Ralph