Seit ein 22.4.2024 sind wir in Arrecife. Nicht untätig bislang. Während unserer vielen Wochen und Monate auf den Kanaren hatten wir einige Ideen für welche man allerdings INOX Beschläge benötigt. Leider waren diese gar nicht oder mit exorbitanten Lieferzeiten zu bekommen. Daher hatten wir diese Projekte verschoben auf Arrecife. Dort existiert einige Firmen, welche Marine-INOX Beschläge führen. Sehr gute Ware und alles lagerhaltig. Das hatten wir bereits bei unserer Ankunft aus Madeira vor vieeelen Monaten festgestellt. So haben wir unsere „ausgegorenen“ Projekte auch umgesetzt. Nahm den einen oder anderen Tag in Anspruch. Hat sich rentiert: Sieht in unseren Augen nicht nur hübsch aus, sondern dient auch der Sicherheit.
Im Bild könnt ihr erkennen, dass unser Achterschiff nun eine deutlich höhere Reling bekommen hat. Auch die Starlink Antenne (Dishy) steht nun fest und wackel-frei. Das Antennenkabel hatten wir bereits auf La Palma bereits nach innen geführt. Ralph meinte damals es dauere ca. 1 Stunde, welche nach 4 Stunden auch schon vorbei war. Kiwi sei Dank, dass es nicht noch länger dauerte.
Uns fällt immer deutlicher auf, wie angenehm es sein kann, nicht auf mehr oder wenig leistungsfähige Hafen WLAN angewiesen zu sein. Internet wird auch beim Segeln immer wichtiger. Von der Hafenbuchung (meist notwendig) bis zum Wetter geht nichts mehr ohne Internet. Wie bereits beschrieben haben wir unser Inmarsat komplett auslaufen lassen. Zwischenzeitlich ist Starlink deutlich günstiger und um Faktoren schneller.
Auf dem Weg ins Mittelmeer
Die letzten Tage standen im Zeichen der Routenplanung. Schließlich wollen wir ins Mittelmeer. Das nächste grosse Ziel ist Gibraltar. Der ca. 800NM entfernte Eingang ins Mittelmeer. Vor einigen Tagen hatten wir am Montag einen geeigneten Starttermin gesehen, um die 800NM in ca. 6 Tagen zu bewältigen. Wir wollen weder Wellen über 2,5mtr, keine Windstärken über 25kn und auch keine gewaltige Dieselstrecke haben. Geduldiger Skipper hat immer guten Wind ! Die letzten Tage war täglich umfangreiches Studium der diversen Wetterquellen und Anpassungen unserer Route notwendig. Üblicherweise werden Wetterberichte umso genauer und verlässlicher, je weniger sie in der Zukunft liegen. Heute morgen hatten wir uns eine Deadline gesetzt und bis heute waren wir zuversichtlich, dass wir die Strecke am Stück machen wollen. Seit heute sind sich die Wetterberichte allerdings alle einig, dass mindestens die Hälfte (knapp 500NM) der Strecke eine Dieseltour werden sollte. Das wollen wir jedoch nicht.
Daher haben wir heute entschieden zunächst Madeira anzulaufen. Bis dorthin haben wir die Hälfte der Strecke zu segeln und ein Wetterfenster welches durchhalten sollte. Wegen akuter Wellenwarnung für die Kanaren (über 5mtr Höhe) verlegen wir unsere Abfahrt auf Dienstag. Wir werden zwar weiterhin die Wetterberichte studieren, hoffen dass es so bleibt, wie vorhergesagt. Wenn wir am Dienstag, 12.3.2024 abfahren, so werden wir am Donnerstag im Laufe des Nachmittags in Quinta do Lorde einlaufen. Dort werden wir solange bleiben, bis uns ein Wetterfenster nach Gibraltar bringt. Das nächste Tief ist dann unseres :-))
Aus aktueller Sicht könnte dies bereits in der darauf folgenden Woche um den Dienstag. 19.3.2024 passieren. Aber wir werden es sehen … es gilt sich als geduldiger Skipper auszuzeichnen … In Quinta do Lorde schließen wir unseren Kanaren-Kringel. Im Oktober 2022 kamen wir auf Quinta do Lorde an. Zwischenzeitlich haben wir die Kanaren erkundet und sehr viele positive Eindrücke und Unterschiede der Inseln erleben dürfen. Von den Steinhäufen der östlichen Kanareninseln Lanzarote und Fuerteventura, über die Metropole Santa Cruz de Teneriffe bis zur traumhaften Einsamkeit Gomeras. Von warmem Badewetter an Weihnachten und Wanderwegen über Starwars Stimmung auf 2.500mtr Höhe La Palmas … ein wenig Wehmut schwingt mit. Allerdings freuen wir uns auch sehr auf Gyros, Sirtaki und schöne Ankerbuchten in Griechenland.
Doch aktuell konzentriert sich alles auf die nächsten ca. 1000NM bis Gibraltar. Der 300NM Umweg über Madeira macht die Strecke deutlich länger, aber wettertechnisch sehr viel berechenbarer.Jedoch ist unser Motte noch immer "Safety First" !
Deshalb haben wir unseren Antrieb kontrolliert. Hatte dieser leichte Vibrationen auf dem Weg nach Arrecife gezeigt. Es scheint, dass wir nach 4 Monaten La Palma sehr viele "Mitbewohner" gewonnen haben. Diese blinden Passagiere wollten wir aber gar nicht bis Madeira mitnehmen und lassen sie hier. Also: Eine Runde tauchen und kratzen. Danach ists wieder einigermassen sauber.
Wir werden von Madeira wieder berichten.
In diesem Sinne aus dem schönen uns sonnigen Arrecife wünschen wir Euch einen schönen „Restwinter“.
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph