In unserem letzten Blog war zu lesen, dass wir aufgrund eines Werftaufenthaltes nicht bzw. schlecht erreichbar wären. Das war schlicht gelogen !
Wir verließen unsere BELUGA am 25ten April per Flieger in Richtung Deutschland. Warum ?
Unsere Tochter feierte am 29ten April ihren 40ten Geburtstag. Dort wollten wir als Überraschungsgäste erscheinen. Daher waren wir gezwungen ein Ablenkungsmanöver zu inszenieren … und das war der Werftaufenthalt. Dieser findet tatsächlich ab 5ten Juni statt. Dort werden wir unseren Unterwasseranstrich erneuern und die BELUGA für die Überfahrt nach Brasilien vorbereiten.
Die Überraschung ist übrigens sehr gelungen ! Meckenbeuren, unser Heimatort, ist ein kleines gallisches Dorf. Da kennt jeder jeden. Daher mussten wir uns für den Zeitraum vom 25ten bis zum 29ten „verstecken“. Dafür haben wir unsere Verwandtschaft bemüht. Hat auch sehr gut geklappt. Am 28ten haben wir dann Essen für die Geburtstagsfeier beschafft und sind gegen 22Uhr in unserer FeWo direkt neben der Tochter eingezogen. Am nächsten Morgen hat ihr Mann sie dann auf eine Motorrad-Tour entführt, die erst am Abend gegen 18:00 endete. Bei ihrer Rückkehr waren dann ca. 30 Freunde im Garten und warteten mit laufendem Grill, einer Geburtstagstorte, Grillgut und Paella auf die beiden. Ein riesiges Hallo … und eine sehr gelungene Feier, die gegen Mitternacht ihr Ende fand.
Die Enkel hatten uns am Morgen (nachdem die Motorradfahrer weg waren) entdeckt: Wir saßen vor dem Haus ! Sie waren aus dem Häuschen und haben sich ebenfalls sehr gefreut uns wiederzusehen. Wahrscheinlich wird das ein letztes persönliches Wiedersehen in Meckenbeuren für eine lange Zeit. Wird doch der Abstand ab Herbst deutlich größer und somit wird auch ein Wiedersehen deutlich aufwändiger.
Obwohl es zwischenzeitlich deutlich in den Mai geht, empfinden wir Deutschland als sehr kalt. Auf Teneriffa hatten wir zwischen 25°C und mehr als 30°C. In Deutschland höchstens die Hälfte. Bibber, bibber kalt !
Wir werden bis Ende Mai in Deutschland bleiben und die im März in Santa Cruz gestohlenen Dokumente erneuern. Das dauert halt … haben wir es doch mit den deutschen Behörden zu tun. Auf unserer Gemeinde in Meckenbeuren gings recht flott. Den Führerschein müssen wir auf dem Landratsamt beantragen. „Wir sind digital“ Schallt es uns auf deren Website entgegen. Darüber freuen wir uns. Umsetzung: Wir müssen ein PDF Formular herunterladen, ausdrucken und ausfüllen. Das dürfen wir dann bei einem (separat zu beantragenden) Termin mitbringen und abgeben. Die Terminreservierung muss ebenfalls ausgedruckt mitgebracht werden ! So steht es auf der Terminvereinbarung. Bei uns entsteht der Eindruck, dass für einige deutsche Ämter ein Faxgerät immer noch als „heißer Shit aus der Zukunft“ gehandelt wird. Immerhin der berittene Bote scheint arbeitslos. Gut gemacht Deutschland, die Digitalisierung ist deutlich erkennbar. Auf diese Art werden wir unsere führende Rolle bei der Digitalisierung sicherlich „behaupten“. Vielleicht kann in diesen Bereichen „künstliche“ Intelligenz der „natürlichen“ hier ein wenig auf die Sprünge helfen.
In Frankreich, Portugal und Spanien durften wir erleben wie Digitalisierung auch umgesetzt werden kann: Alles per Web-Formular oder per Scann z.B. eines QR-Codes oder des Personalausweises. Antwort und Ergebnis gibt’s dann per Mail. Einen Mitarbeiter eines Amtes mussten wir nie persönlich besuchen.
So werden wir den Mai weiterhin im Kreise der Familie und Freunden geniessen, bevor wir wieder auf die wärmeren Gefilde fliegen. Endlich wieder schwäbische Küche: Wurstsalat, Spätzle mit Soße und Seelen. Für unserer norddeutschen Freunde: Seelen sind ein Hefegebäck mit der Form eines Baguettes und dem Geschmack guten deutschen Brotes. Mit Salz und Kümmel bestreut. Lecker !
In diesem Sinne, bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph