Samstag
Heute haben wir drauf verzichtet, neue Lcksschichten aufzubringen. Die letzte Schicht von gestern war noch nicht ganz trocken. Es weihnachtet eben auch hier. So haben wir wieder Runden durch Cherbourg gedreht. Ih findet einige Eindrücke von den verschiedenen Hafanbecken des Cherbourger Hafens in den Bildern. Dieser Hafen ist echt beeindruckend. Ich habe bezüglich der geschichte der Stadt Cherbourg einiges aus Wiklipedia zusammengestellt und lasse Euch mit dem Text und meinen Bildern ein wenig Fernweh spüren.
Der französische Begriff Rade de Cherbourg (deutsch Reede von Cherbourg) steht für den gesamten Hafen von Cherbourg-en-Cotentin. Zu ihm gehören mehrere über Jahrhunderte ausgebaute Häfen und die jahrhundertelang größte künstliche Reede der Welt (heute Katar), bestehend aus innerer und äußerer Reede (Petite und Grande Rade). Heute auf Platz 2 der weltweit größten Reeden. Der Hafen ist als Marinebasis und Fährhafen nach Irland bedeutend.
Die Hafenanlagen am Ärmelkanal sind der Kernstadt Cherbourgs (heute durch Erweiterungen Cherbourg-en-Cotentin) vorgelagert und umfassen eine Fläche von ungefähr 1500 Hektar. Die im 18. Jahrhundert ausgebaute künstliche Reede von Cherbourg umfasst neben der Marinebasis einen Handels-, Fischerei-, Fähr- und Yachthafen (Port de Plaisance). Lange, insbesondere zur Zeit des Passagierdampfer, war er als Überseehafen neben Southampton Ausgangspunkt der Nordamerikapassagen. Der Luxusdampfer Titanic begann seine Jungfernfahrt nach New York am 10. April 1911, von Southampton kommend, hier als letztem Hafen auf dem Kontinent. Per extra gebautem und hier stationiertem Tenderschiff im Design der Reederei, der Nomadic, gab es einen Passagier- und Frachtwechsel. 22 Personen hatten nur die Kanalpassage gebucht. Am 11. April ankerte die Titanic gegen Mittag noch einmal vor Queenstown in Irland, wo hauptsächlich Auswanderer in die Dritte Klasse zustiegen. Nur sieben Passagiere mit Reiseziel Irland gingen von Bord. Am 15. kam es zu der bekannten katastrophalen Eisberg-Kollision.
Die Reede von Cherbourg konnte im Jahr 1944 vom deutschen Militär nicht vollkommen zerstört werden. Nach heftigen Gefechten kann sie und die Stadt am 26. Juni 1944 von den Alliierten eingenommen und befreit werden. Bereits nach 15 Tagen Räumarbeiten in den Hafenbecken beginnt deren Nutzung für die Invasion. Cherbourg bleibt bis zum Kriegsende der strategisch wichtigste Versorgungshafen für die Truppen im Westen Europas. Das Museum im Fort du Roule – musée de la Libération erinnert an die Abläufe im Zweiten Weltkrieg (auf dem 117 m hohen Berg von Cherbourg).
Hier im Hafen kann man die Geschichte "spüren". Überall neben den modernen Gebäuden sind geschichtliche Bauwerke und Monumente zu finden. Auch hat eine Stiftung ein traditionelles Fischerboot hierim Hafen liegen. Der enorm hohe Bug verrrät die begründete Angst der Fischer vor den Welllen des Ärmelkanals. Aktuell haben wir eine Tidenhub von knapp 6 Meter. Das ist echt beeindruckend, wenn Du auf dem Weg zum Einkauf plötzlich die Fischerboote, welche vor kurzen noch neben Dir lagen, zwischenzeitlich in den Tiefen des Hafens verschwinden. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, welche Strömungen dies im Ärmelkanal verursacht. Für alle Landratten unter uns: 2 mal am Tag ist der zweite Stock Deines Gebäudes überflutet. Die Bewohner des dritten Stockk bekommen dann ebenfalls nasse Füsse.
Auf unserem Weg hatten wir in der Nordsee stolze 4kn Strömung. Auf der Elbe zwischen 4kn und 5kn, auf dem Weg nach Cherbourg auch schon mal 7kn oder fast 8kn erlebt. Um die Ecke am Cap de la Haque ist das für alle SSS Besitzer bekannte Alderney Race (die Strömung von Alderney). Dieses Strömung schafft auch gerne mal gute 2stellige Strömungsgeschwindigkeiten. Hoffentlich in die richtige Riachtung. Im Anhang kannst Du auf dem Video erkennen, was es bedeutet bei Ebbe mit dem Getränkeeinkauf auf den Steg zurück zu kehren. Rutschfeste Schuhe sind sehr empfehlenswert.
In Summe begeistert uns die Normandie durchaus. Sehr nette Leute, sehr viel Geschichte und trotz hoher Breite noch angenehme Temperaturen. Zumindest den Umständen entsprechend angenehm. Eigentlich wollten wir aktuell auf Madeira sein. Das sind dann nochmals völlig andere Temperaturen. Aber: Hätte, hätte Fahrradkette. Ich möchte an dieser Stelle das unsägliche "YANMAR Fass" nicht schon wieder aufmachen.
So langsam müssen wir überegen wie wir zeitlich mit der Situation umegehen wollen. Die bevorzugte Idee wäre, nach erfolgter Reparatur unseres Antriebs die Biskaya zu queren um im Norden Spaniens zu lieen. Ist ein wenig wärmer und vorallem wüssten wir, ob der Antrieb nach der 3ten Revision zuverlässig arbeitet. Ist dies der Fall, können wir von dort aus überlegen ob wir einen Fastpath auf die Kanaren machen wollen, oder die BELUGA liegen lassen, über Weinachten zu unseren Kindern und Enkel fahren/fliegen. Während dieser Zeit kann der Schaden am Schanzkleid repariert werden. Leider haben wir jedes Vertrauen in Werften verloren und wollen dies eigentlich nicht unbeaufsichtigt machen. Sollte sich aber kein entsprechendes Wetterfenster einstellen, so lassen wir die BELUGA hier im geschützten Hafen von Cherbourg liegen. Die Wetterfenster werden in dieser Jahreszeit zunhemend kleiner=kürzer. Aktuell jagt ein Ex-Hurricane den nächsten. Wellenhöhen von über 3 Meter sind inder Biskaya in dieser Zeit keine Seltenheit. Wir hatten in den letten Wochen auch schon Prognosen von über 8 Meter Wellenhöhe gesehen.