Dienstag
Das Neueste was wir heute vormittag berichten können ist die Tatsache, dass es Hochwasser und Niedrigwasser auch in Cherbourg gibt. Das Ganze derzeit mit 6 Meter Tidenhub. Das ist ganz schön viel, wie Du den Bildern rechts und links entnehmen kannst. Gestern noch Mühe nicht vom Bollerwagen nach unten gezogen zu werden und heute gehts eben raus.
Seitens YANMAR gibts - wie erwartet - keine Neuigkeiten. Seitens der Yachtwerft ebenfalls nicht. Sabine und ich befürchten, dass wir die 7 Wochen von Dünkirchen nochmals topen werden. Gegen Nachmittag kommen Mails an. Zunächst von der Yachtwerft mit der Aufforderung viele Bilder von Getriebe und Motor zu machen. Am besten mit Zollstock im Bild. Danach von YANMAR, mit der Bitte mitzuteilen, wann ein Techniker an Bord kommen kann um diverse Messungen zu machen. Ist doch immer hilfreich wenn man sich vorher abstimmt ... zumindest besser wärs. Wir verabreden uns mit YANMAR auf morgen früh gegen 09:30. Dann kann der Techniker seine Messungen machen. Ist mir lieber, weil ich nicht Teil des Problems werden möchte. Am Schluss fehlt ein Millimeter und daran will ich nicht schuld sein. Daher: Macht Euren Sch... doch selbst.
Sabine und ich haben zwischenzeitlich beschlossen bei der noch immer unklaren Terminsituation ab Ende November mit dem TGV nach Hause zu fahren. Selbst wenn wir vor der Heimfahrt noch ein neues Getriebe bekommen sollten, können wir den Antrieb nicht mehr testen. Wir haben gelernt, dass eine Testfahrt frühestens nach mindestens 40 Betriebsstunden aussagekräftig wird. Leider ist am aktuellen Standort eine Bewegung über 40h nicht ungefährlich möglich ist. Das Wetters in dieser Jahreszeit und das Revier um Cherbourg macht eine 40 stündige Probefahrt unter Umständen lebensgefährlich. Speziell dann wenn der Antrieb nicht funktionieren sollte. Südlich die Biskaya, bei der aktuell Wellenhöhen bis 6mtr angesagt werden. Nördlich mehrere Verkehrstrennungsgebiete der Berufsschifffahrt, bei denen ein Maschinenproblem zur Kollision führen kann. Nach Westen ist bei der aktuellen Westwindlage kein Vorankommen, nach Osten (zurück) wollen wir nicht, da keine YANMAR Infrastruktur. Daher haben wir die Möglichkeit einer Weiterfahrt zwischenzeitlich leider begraben müssen. Wir werden die BELUGA demnächst in Cherbourg bis März einmieten müssen. Bietet uns dann die Möglichkeit Weihnachten am Bodensee zu geniessen. Mit Kinder und Enkel. Ist auch schön. Schöner wäre allerdings das Ganze auf den Kanaren zu erleben wie geplant.
Donnerstag
Die Yachtwerft aus Glückstadt hat sich gemeldet. Sie nehmen die Sache in die Hand ! Leider lässt sich keiner der Verantwortlichen, weder YANMAR noch die Yachtwerft auf einen Termin festlegen. Die BELUGA soll aus dem Wasser gehen und ein neues hydraulisches Getriebe der ZF bekommen, da dieses wohl einiges stärker und robuster sei. Ich habe der Yachtwerft mitgeteilt, dass dies eine gute Idee sei. Für mich scheint die Aussage seitens YANMAR sehr eindeutig auf eine falsche Auslegung des Antriebs seitens der Yachtwerft hinzudeuten. Möglicherweise köntne ein kräftigeres Getriebe dann wirklich die Lösung bringen. Jedoch halte ich mich vornehm aus dieser Diskussion raus. Da hats genügen studierte Ingeneure, die das besser wissen sollten.
Sollte diese 2te Nachbesserung allerdings erneut in die Hose gehen, dann werden wir unseren YANMAR durch ein anderes Fabrikat (z.b. VOLVO) ersetzen. Da sich derzeit wie beschrieben keiner zu zeitlichen Aussagen hinreissen lässt, teilen wir der Yachtwerft mit, dass wir ab Ende November im Zug sitzen werden und nach Hause fahren. Der Yachtwerft steht dann frei einen Mitarbeiter von Glückstadt nach Cherbourg zu senden um die ganze Aktion zu steuern. Wir sind jedenfalls ab dann weg und lassen den Schlüssel im Marina-Office.
Wir beabsichtigen gegen Ende Februar wieder zurück zu sein. Ab März wollen wir weiter in Richtung Kanaren. Mit knapp einem Jahr Verspätung. Sollte bis dahin der Antrieb noch immer nicht korrekt arbeiten, dann werden wir direkt beim örtlichen VOLVO Händler vorstellig. Da uns eine Probefahrt derzeit nicht mehr möglich ist, kann diese ebenfalls erst im März stattfinden.
Freitag
Bislang hat sich noch niemand darauf gemeldet. Warum auch ? Kunden sollten sich nicht so wichtig nehmen. Es gibts schliesslich noch anderes zu tun. Auch für uns. Wir planen derzeit unseren Rücksturz in die Heimat am Bodensee. Uns reicht dieser Komödienstadel seitens Yachtwerft und YANMAR. Noch kein einziger Termin wurde von einer der beiden Parteien gehalten, geschweige dann eine Entschuldigung ausgesprochen.
Wir organisieren Zugtickets, Ferienwohnung und vieles mehr. Von Tag zu Tag machen wir die BELUGA winterfest, wo immer dies möglich ist. Cherbourg zeigt sich versöhnlich und sorgt dafür, dass uns die Sonne anstrahlt. So geht unsere 5te Woche in Cherbourg zu Ende ... mal sehen wie's weitergeht.
Wir werden berichten ...