Aktuell ist die Zeit für diverse Transatlantik Rennen. Unter anderem hatten wir bereits über die Minitransat berichtet, welche im Oktober bei uns in der Marina lag. Die Minitransat besteht aus 6,5mtr langen Segelbooten, mit einer Person besetzt und keine Kommunikation erlaubt. Einzig UKW (Reichweite max 30NM) ist aus Sicherheitsgründen erlaubt. Diese Flotte verliess uns am 28.10.2023 und wird in den nächsten Tagen in Guadalupe ankommen.
In den letzten Tagen fegten diverse Sturmtiefs über den Nordatlantik, was die Veranstalter der Transat Jacques Vabre vernünftigerweise zu eine r Startverzögerung einiger Wertungsklassen zwang. Einzig die Klasse der ULTIMs durften planmässig los. Das sind allerdings „Renngeschoße“ der besonderen Art. Ich verlinke Dir ein Video dieser Rakten. Mit über 40kn konnten diese Geräte dem Sturm noch locker entfliehen. Diese unlimiterten Trimamarane machen ca. 600-800NM pro 24h (die BELUGA ist staolz auf 120-14NM). Allerdings ist bei uns das Bier im Kühlschrank immer mehr und kälter vorhanden :-))
Die CLASS40 und die IMOCAs mussten warten bis das Gröbste vorbei war. Diese Klasse sollte in Le Havre bzw. in Lorient starten. Das bedeutet, dass die erste Etappe durch die Biskaya führt. Diese hatte die letzten Tage Wellenhöhen über 12mtr gemeldet und an Land auch mit über 20mtr dokumentiert. Das war dann doch zuviel … viel zuviel.
Die Class40 ist eine Segelyacht-Konstruktionsklasse und wird vor allem bei Küsten- und Transatlantikrennen und auch bei Weltregatten, eingesetzt. Die Schiffe sind 40 Fuß (enspricht 12 mtr) lang, haben eine Breite von max. 4,5mtr (die BELUGA hat bei knapp 16mtr Länge eine Breite von 4,6mtr) einen Tiefgang von 3mtr und wiegen ca. 4,5to (die BELUGA wiegt 22to). Die Class40 gilt als Einsteigerklasse für angehende Hochsee Rennsegler. Bei den CLASS40 fährt ein deutsches Team mit Lennart Burke und Melwin Fink. Beide bereits einschlägig bekannt in der deutschen Hochsee-Regatta Szene. Die beiden werden u.a. auch von TransOcean gefördert. Ihr Schiff heißt „SIGN FOR COM“ und die aktuelle Platzierung erfahrt ihr hier.
Daneben fährt in der IMOCA Klasse. Die International Monohull Open Class Association (IMOCA) ist eine 1991 gegründete Vereinigung mit Sitz in Paris, die sich an der Organisation von Regatten und Segelweltmeisterschaften wie der Vendée_Globe beteiligt. Die IMOCA stellte die verbindlichen Regeln für die in Hochseerennen verbreitete Bootsklasse der Einrumpfboote von 60 Fuß (ca. 18,29 Meter) Länge auf; diese Boote werden als Open 60 oder auch als „IMOCA 60“ bezeichnet. Hier fährt der derzeit in Deutschland bejubelte Boris Hermann mit. Der Rest des Feldes besteht zum allergrößten Teil aus Franzosen. Diese Bootsklasse ist für Hochsee und Weltumsegelung-Regatten geplant und gezeichnet. Die aktuell Plazierung von Boris Herrmann findest Du hier.
An Bord der BELUGA herrscht aktuell keine Rennstimmung oder Hektik. Bei uns gilt: Stress machen ist verboten ! Allerdings haben wir die 1000 kleinen Aufgaben, welche übers vergangene Jahr so erkannt wurden auf Santa Cruz de La Palma verschoben. Nun sind wir da und arbeiten diese 1000 Dinge ab. Von A, wie Abwasserleitungen reinigen über E, wie Einbruchsschutz bis Z, wie Zusammenpacken der Kleinigkeiten, welche sich ansammelten und viel Platz wegnehmen. Auch kümmern sich einige „Mitarbeiter“ der Marina um unser Unterwasserschiff. Sie halten dieses in gefräßiger Stille sauber, wie ihr den Bildern entnehmen könnt.
Das alles arbeiten wir in der gewohnten „Bordhektik“ ab: Frühstück bis 12:00 dann Arbeiten und ab ca. 16:00 auf nen Kaffee oder ein Bierchen in die Stadt. Eine der wichtigsten Fragen an Bord der BELUGA „Was gibt’s heute Abend zu Essen ?“. Wir nennen dies zwischenzeitlich die „Frage des Tages“. An manchen Tagen stellt sich diese Frage bereits beim Frühstück. Wenn das nicht mal „zermürbender Stress“ ist. So ist das Leben an Bord halt nun mal: Hart und entbehrungsreich !
Bleibt uns gewogen ...
Sabine & Ralph