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Moored
Mittwoch, 25 August 2021 14:36

Am Ende wird alles gut (Part 6)...

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Mittwoch

Rolf und Sigrid verlassen uns heute vormittag. Auch sie fahren mit dem Zug nach Hause. Dünkirchen Lille, dann Brüssel und dann mit der Deutschen Bahn über Köln in Richtung Hamburg bis nach Hause. Geplante Ankunft ist dann gegen 2200. 12h statt 4h Reisezeit für ca. 100km mehr als die Reise bis Strassburg ! Ob das am Streckenanteil der Deutschen Bahn liegt ? Die Antwort kannst Du selbst versuchen herauszufinden.

Heute ist Aufklaren angesagt. Sollte zumindest heute den grössten Teil des Tages in Anspruch nehmen - wir wollen unseren entspannten Tagesrhythmus ja nicht stören. Wenn am Ende der Arbeit noch Tag übrig ist, dann kann so ein Käffchen im Bistro auch kein Fehler sein. "Bordhektik" eben ...
Nach einem Telefonat mit der Yachtwerft benötigen wir unser Serviceheft der Maschine. Das Drama beginnt: Mehr als 3h mussten wir suchen, bis wir das Heft endlich gefunden hatten. Immerhin wir haben es gefunden .... phuuuu. Nun werden wir noch ca. eine Stunde anhängen, bis alles wieder zurück am Platz ist ... erstmal nen Kaffee und dann gehts los. Phuu das Leben an Bord ist einfach echter Stress :-)

Donnerstag

Großputz an Bord ! Sabine macht "nen Kessel Buntes" und Ralph kümmert sich um die Kleinigkeiten wie Pumpen, Technik und vieles mehr. Wir hatten seit unserer Wasserung in Glückstadt immer wieder Wasser in der Bilge. Nichts Beängstigendes aber unschön. Mal mehr mal weniger. Aufgrund der Wasserspuren schien das von achtern, also vom Antrieb zu kommen. "Im Auge behalten" war der naheliegende Ratschlag der Werft. Beim täglichen "Bilgenrundgang" kam der Zufall zu Hilfe: Während Sabine Zähne putzt schaut Ralph in die Bilge und sieht Wasser aus unserer Lenzpumpe plätschern. Durchaus nennenswert. Heute war der Tag diesem Umstand auf den Grund zu gehen. Dusche an, es plätschert. Die Pumpe scheint undicht, aber warum nur ? Also Pumpe raus und neue Pumpe rein. Plätschern beendet ! Die entnommene Henderson MK5 wurde an der Wartungklappe aufgeschraubt. Und siehe da: Die Lösung der Undichtigkeit und auch für das Wasser in der Bilge.

Diese Pumpe ist die einzige, welche wir noch nicht revidiert hatten, da sie immer tadellos arbeitete - vermeintlich. Unser Vorgänger "Mitja" (ein Insidername für einen Murkser, welcher das Schiff unserer Vorgänger in Kroatien wartete) hatte in dieser Pumpe vergessen die Membran einzubauen. Was nutzt also eine Membranpumpe ohne Membran ? Nichts ! und undicht ist sie auch. Das leckende Wasser ging in eine Bilge im Achterschiff. Von dort läuft die Bilge dann in die Hauptbilge und sammelt immer mehr Wasser. Dieser Überlauf geht konstruktionsbedingt vorbei an der Antriebswelle. Hatte jemand Zähne geputzt oder geduscht, wurde das Wasser in der Hauptbilge mehr. Wenn nicht, dann wurde bei Seegang das Wasser Schlückeweise in die Bilge gefördert. Unerklärliches wird so erklärt. Eben: Mal mehr, mal weniger Wasser in der Hauptbilge. Problem erkannt, Problem gebannt ! Nach Wechsel der Pumpe kommt kein Wasser mehr in die Bilge. Danke Mitja.

In Sachen Motor wirbelt die Werft im Hintergrund und versucht Gott und die Welt zu Aktionismus zu bewegen. Vielen Dank dafür. Es ist immer gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die einen nicht im Stich lassen. Solltest Du jemals einen Platz suchen, an dem Du Dein Schiff in guten Händen weisst, dann dort ! Am späten Nachmittag erreicht uns eine Mail der Yachtwerft. "Bitte nochmals Ölstand kontrollieren und Photo vom Ölstab machen". Ja hat denn YANMAR gar kein Vertrauen in seine Servicedealer ? Naja, dann machen wir das halt auch noch :-( Ölstab rausdrehen abwischen und reinstecken. Das Öl ist aber derart frisch und daher für die Kamera "unsichtbar", dass der Ölstand nicht aufs Photo möchte. Ich klebe daher ein Kreppband an den Ölstab und stecke diesen nochmals rein. Ergebnis: Zuviel Öl im Getriebe! War zuvor so nicht zu sehen. Anscheinend ist das Misstrauen der YANMARs nicht unbegründet. Diese Technik mit dem Kreppband werde ich mir merken. Geht supergut ! Falls jemand diese Idee aufgreift, dann bitte unbedingt berücksichigen: Das Kreppband muss danach wieder runter !
Im Internet hatten wir einige Berichte gefunden, bei denen zuviel Öl der Grund war, dass der Rückwärtsgang zwar geht, aber Vorwärtsgang eben nicht. ?!? Muss das YANMAR machen ? oder darf ich das slbst tun ? Ergebnis morgen ...

Fortsetzung folgt ...

Gelesen 4361 mal Letzte Änderung am Sonntag, 29 August 2021 10:49