6. August 2020
Corona ist immer noch allgegenwärtig und von schönen Segeltörns die wir diesen Sommer in der Ostsee, Richtung polnische oder schwedische Küste unternehmen wollten, spricht schon gar keiner mehr.
Da Urlaub in Deutschland aber machbar ist, wollten wir einfach nochmal 4 Tage elbaufwärts nach Hamburg, um Freunden die noch nie auf einem Boot waren, das Bordleben näher zu bringen. Unter Einhaltung der Hygienevorschriften, Nutzung der eigenen Bordtoiletten und Duschen sowie Ausflügen mit Mundschutz, sollte das drin sein!
Anreise, Kojen beziehen, Ersteinkauf >> das übliche Prozedere, dann auf die Öffnung des Schleusentores warten, und los geht's.
15.30 Uhr das Tor öffnet sich, raus geht's aus dem Innenhafen Glückstadt, mit dem Ziel den City Sportboothafen Hambug (CSH) gegen 21:00 zu erreichen.
Mit eine FüG von ca. 5,5kn erreichten wir das Fahrwasser ELBE, kreuzten dieses und folgten dann der rechten Fahrwasserbegrenzung Richtung Hamburg. Nach ca. 3 Stunden war Stade passiert. Von achtern kam das Containerschiff „CMA CGM Georg Forster“ auf. Ein Schiff mit 398mtr Länge und 55mtr Breite, ein eindrucksvoller Riese der da auf einen zukommt, wenn man selbst quasi auf Meereshöhe vornwegfährt. Geplant war Lühnesand zu passieren um danach ausreichend Abstand zur Tiefwasserrinne herzustellen um die Georg Forster passieren zu lassen.
Ich hielt mich auf dem Vorschiff auf und erklärte meinem Mitsegler den weiteren Verlauf des Fahrwasser bis Hamburg, als wir plötzlich zu „schlingern“ begannen, was ich zunächst starken Verwirbelungen durch die Strömung zuschrieb. Unmittelbar darauf veränderte sich der Ton der Maschine, an Deck waren leichte Vibrationen spürbar.
Kontrollblick zum Auspuff? > spuckt ordnungsgemäß Kühlwasser!
Verunreinigung im Diesel? > Die Glasbehälter meiner Filteranlage zeigen sauberen Diesel!
Temperaturmessungen okay, keine Auffälligkeiten!
Drehzahl fällt ab, Motor geht aus und lässt sich nicht mehr starten > der Anlasser dreht sich nicht mehr.
„Klack, ohne brumm“ > deutlicher Spannungsabfall, nix mehr zu machen!
Das Containerschiff zwischenzeitlich sehr nahe, verwandelt sich augenblicklich zur absoluten Bedrohung, denn > nun treiben wir manövrierunfähig im Fahrwasser.
Ich setzte einen PAN-PAN ab und meldete meine Manövrierunfähigkeit, - zeitgleich setzen wir Segel und halsten unter Genua mehrfach am Fahrwasserrand, womit wir uns gezielt aus dem Fahrwasser bringen konnten, was bei ca. 1 Bft im Nachhinein als super Leistung zu bezeichnen ist. Da unsere BELUGA (mit 22to Gewicht) ohnehin keine besonders guten Segeleigenschaften besitzt, setzten wir in Folge das Groß. Inzwischen lag die Insel Lühesand querab und der Cointernerriese holte auf und ging > zwar verflixt dicht, aber zum Glück an uns vorbei! Das alles spielte sich auf einer Strecke von ca. 0,6NM ab. Ein entscheidender Kilometer im Leben eines Skippers! Auf dieser kurzen Strecke wurden wir um ca 60-70 Meter seitlich versetzt, obwohl der Autpilot auf Wegpunktmodus eingestellt war und eigentlich der Drift entgegenhält. Ein Aufprall am Rumpf wie beispielsweise bei einer Kollision oder einer Touchierung eines versunkenen Objekts war nicht wahrnehmbar. Wein Wassereinbruch, keine seltsamen Gräusche, nur seltsame Stille während die Strömung unseren Weg beeinflusste.
SCHRECK LASS NACH! EIN HEIKLER AKT MIT VERSTÄNDLICHEM SCHWEIßAUSBRUCH!
Wir segelten zum nördlichen Elbufer. Dort waren etwas bessere Winde erkennbar und mehr Raum für Manöver. Ein vorbeifahrendes RIB schleppte uns von dort zum Yachthafen in Wedel in dem wir ohne weitere Schäden sicher anlegen und liegen konnten.
WOHER UND WIE SCHNELL BEKOMMEN WIR NUN HILFE, UND WAS IST EIGENTLICH KAPUTT?
Der Abend verging statt mit dem geplanten Bummel durch Hamburg mit Situationserläuterungen und zahlreichen Recherchen, denen am frühen Freitagmorgen entsprechende Telefonate folgten.
ÜBERALL BETRIEBSFERIEN- AUCH DAS NOCH!
Als Pannennothilfe kam schliesslich (Timo Fink) von der Firma Fink&Bliese herbeigeeilt. Sein Urteil- nix zu machen, die Maschine ist fest. Ein manuelles drehen des Motors war auch mit großem Kraftaufwand nicht mehr möglich. Der folgende Modus Operandi > zurückschleppen in den Heimathafen > Auswassern > gründliche Ursachenforschung > Schadenbehebung! Wir blieben in Folge der Tatsachen zwangsläufig in Wedel liegen. Meine Gäste wissen nun wie man auf einem Schiff und in Kojen schläft, wie Schapps auf und zu gehen und einiges mehr - nur wie schön segeln ist, haben sie an diesem Wochenende nicht erfahren. Wir fanden uns damit ab Hamburg von Wedel aus, via Bahn zu besuchen. Es blieb uns ohnehin keine andere Wahl, wir machten das Beste draus. Statt am Sonntag gemeinsam wieder nach Hause zu fahren, trennten wir uns und ich blieb mit meiner Frau an Bord um die "Rückschleppaktion" am Montag zu begleiten. (Dabei will ich von den Umständen wegen kurzfristig benötigtem Arbeitsfrei, einem zusätzlichem Mietwagen und anderen Zusatzkosten gar nicht reden). Gäste verabschieden, durchatmen, kurz unter die Dusche und dann nach all dem Stress, mit meiner Frau gemütlich Essen gehen, war der neuerliche Plan für Sonntagabend.
Doch schlimmer, geht immer!
Während ich noch unter der Dusche stehe, lässt eine Erschütterung in Verbindung mit einem dumpfen Knall das Schiff erzittern. Hat doch tatsächlich einer beim Einlaufen in den Sporthafen Wedel seine Geschwindigkeit, das Gewell, den Versatz und was eben sonst noch so beim Einlaufen in einen Hafen zu beachten ist, unterschätzt. Touche' - und ein weiterer Schaden an der Bordwand! Das kann doch wohl nicht wahr sein > geht's noch? Warum schon wieder wir? Immerhin der Skipper war nicht nur reumütig und entschuldigte sich, er war auch entsprechend versichert und das Anfertigen eines Schadensprotokolls hatte ich gerade erst geübt! Reparatur wird gleich mit eingeplant!
UND - am Montag, den 10.8. 2020 wurde unser Schiff zurück in den Heimathafen Glücksstadt geschleppt.
Eine mehr als dreistündige Aktion, die zeitlich natürlich wieder nicht zur Flut und zur Schleusenöffnung passte, und die uns am Ende zwang noch einen weiteren Tag in Glücksstadt zu übernachten. Nochmal Abitte beim Chef auf Arbeit > Mietwagen verlängern ( in der Ferienzeit auch nicht problemlos) > und schließlich die Rückreise mit der Vorgabe am 4. Septembe, wenn die Werftarbeiter an ihre Arbeitsplätze zurückkehren "weiterzusehen".
Logbuch der BELUGA⇒ |
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Logbuch der BELUGA |
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Datum: 13.06.2020 - Leinen los |
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Schleuse auf und endlich hinaus auf See! Zunächst natürlich erstmal in die Nebenelbe, entlang der Schifffahrtszeichen vorbei am Atomkraftwerk Brokdorf. Dann kommt an Steuerbord auch schon die Schleuse Brunsbüttel in Sicht und schließlich Backbord Cuxhafen. Ab jetzt echtes Salzwasser unterm Kiel.
Unser Ziel die einzige Hochseeinsel Deutschlands >> Helgoland. Eine frische Meeresbrise streicht über Deck, wir setzen Segel und ein unbändiges Gefühl von Freiheit kommt auf. Es sind wesentlich weniger Schiffe unterwegs als man sonst in der Gegend sieht, aber WIR SIND UNTERWEGS. Der Horizont voraus, die blauen Wellen umspielen das Schiff > CORONA ist weit weg, Kurs Helgoland liegt an. Das letzte Drittel unter Motor, erreichen wir Helgoland. Liegeplatz im Hafen kein Problem. Ein paar Börteboote in der Bucht, allgemein aber eher wenig Besucher hier. Auf Helgoland gab es keine Corona Infektionen zu beklagen, doch die "staatlichen Verordnungen" wie Abstand halten und Maskenpflicht, müssen auch hier eingehalten werden. Unserer Entdeckerfreude tut das keinen Abbruch - wir "entern" Helgoland (mehr zu Helgoland findest du hier). Dieser rot schimmernde Felsen zieht uns sofort in seinen Bann. Die lange Anna, umschwärmt von kreischenden Möwen, zeigt wie ein ausgestreckter Finger in den Himmel. Der alte und der neue Leuchtturm posieren mit ihr als Fotomotive um die Wette. Natürlich zieht es uns hinauf auf den OBERLAND genannten Inselteil und wie schon tausende andere Touristen vor uns, wandern wir den Rundweg entlang. Schließlich an der Steilwand bei den Basstölpel'n und Trottellummen angekommen, macht sich Begeisterung über die unendliche Weite und die geschickten Flugmanöver der Vögel breit. Wie immer sind die Jungtiere "besonders süß", wir freuen uns den frisch geschlüpften Nachwuchs so nah beobachten zu können. Das Kreischen und Schreien während die geflügelten Eltern ihren Nachwuchs versorgen ist weithin hörbar und interessant zu beobachten, aber wir verschließen auch nicht die Augen vor den deutlich sichtbaren Umweltproblemen. Müll aus Plastikleinen und Abfall der deutlich unter dem Nistmaterial der Vögel auszumachen ist für die Tiere lebensbedrohlich. Mehrere Exemplare die sich mit den Nylonseilen stranguliert haben, hängen an der Klippe. Bizarre Schönheit - und gruselige Bilder bleiben uns als obstruser Kontrast im Hinterkopf. Wir nehmen Platz auf den ergonomisch geformten Bänken, beobachten die freilaufenden Heidschnucken, genießen die Seeluft die hier immer kräftig weht, und >>> diskutieren doch über die Umweltsünden die der Mensch überall verursacht. Am Abend werden wir selbst zu kleinen Sündern. Wir haben Nordseekrabben und Knieper, die angebotenen Insel -Köstlichkeiten, auf unserem Teller. Frisch und wohlschmeckend, und nun ja - eben Bestandteil der Nahrungskette! |
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Datum: 15.06.2020 |
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Helgoland und seine Geschichte hat uns in seinen Bann gezogen. Die geschichtsträchtige Insel, die schon mehreren Herzögen und Fürsten gehörte, erst Dänisch und dann Britisch war, wurde 1890 von den Engländern im Tausch gegen Sansibar den Deutschen übergeben. Im 2. Weltkrieg als Militärbasis heiß umkämpft und eigentlich zum totalen Sprengen vorgesehen, kann man noch heute die Bunkeranlagen bestaunen . Nur HEUTE leider nicht - wegen CORONA. Auch das Inselmuseum ist deswegen geschlossen und natürlich finden aktuell auch keine Führungen und Vorträge im Alfred Wegener Institut statt. Schade! Wir planen für den nächsten Tag einen Kurztrip zur Nachbarinsel, wo man angeblich Seehunde und Robben bestaunen kann. Unser Schiff lassen wir im Hafen und nutzen das Touri - Börteboot. Diese Börte- Boote sind hier seit über 200 Jahren Tradition. Wegen der Tide konnten früher die Schiffe nicht direkt anlegen. Das
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Datum: 18.06.2020 - Abschied von Helgoland mit einer Träne im Auge |
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Unser Besuch auf Helgoland geht heute zu Ende. Eine wunderschöne Insel, welche in Zeiten von Corona nicht ganz so voll war als sonst. Das gab uns die Chance die Insel ohne viel Touristenrummel zu geniessen. Heute gehts kurz vor Niedgrigwasser zurück in die Elbe. Via Cuxhaven und Glückstadt verholen wir uns in den City Sporthafen Hamburg. Im Angesicht der Elfie (Elbphilharmony) verbringen wir einige Tage im sehenswerten Hamburg. Das maritime Museum, die Miniaturwelt, Landungsbrücken und vieles mehr. Ein Kontrast zu Helgoland, aber sicher eine Reise wert. |
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Datum: 25.06.2020 |
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Heute verlassen wir Hamburg mit ablaufendem Wassser zurück nach Glückstadt. Mit einer grossen Träne im Auge Hamburg verlassen zu müssen, fahren wir die Elbe abwärts bis Glückstadt. Hierbei geniessen wir Anblicke, welche von Land niemals möglich wären. Gegen 13:00 erreichen wir Glückstadt und halten uns im Aussenhafen auf, bis gegen 17:00 das Tor öffnet. 18:00 fest auf unserem Liegenplatz im Innenhafen blicken wir auf einen sehr schönen, äußerst entspannten Törn zurück, welcher - u.a. auch Dank Corona - weit weniger Meilen umfasste, als ursprünglich geplant. Andererseit hatten wir ausgeprochen entspannte Stimmung an Bord und wunderschöne Exkursionen an den besuchten Plätzen. | ||||||||||||||
Logbuch der BELUGA |
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Datum: 17.06.2020 |
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Helgoland - Hamburg (2) Ach ja der Hafen! Man ist sehr gastfreundlich hier auf Helgoland, aber der Hafen hat eben doch nur begrenzte Möglichkeiten. Die Tide beträgt hier durchschnittlich 2.50m was strenge Beachtung der Richtlinien des Hafenmeisters bedeutet. Die Schiffe müssen „nach Länge sortiert“ am Schwimmkai anlegen. Dank des wenigen Schiffsverkehrs in CORONA- Zeiten, liegen wir aber nur im Dreierpäckchen. Unsere Nachbarn die wohl öfter hier vor Anker gehen, berichten aber, dass es in der Hochsaison durchaus schon Pakete von mehr als 20 Schiffen hier gegeben hat und man sonst gut daran tut nach den geplanten Liegezeiten zu fragen. Wir gönnen uns drei Nächte und laufen problemlos wieder aus. Unsere Pläne für diesen ersten Törn > RUND BORKUM< geben wir wegen den Corona Bedingungen und oft noch geschlossenen Häfen oder gar Quarantäne- Wünschen auf. Dafür machen wir eine Nacht Station in Cuxhafen und eine weitere im Außenhafen Glücksstadt, bevor wir die Elbe hinauf nach Hamburg schippern. Sogar als Skipper kann man diesmal einen langen Blick auf die schönen Villen von Blankenese werfen, denn selbst so kurz vor Hamburg ist die Wasserstraße ausgesprochen wenig befahren. Freie Liegeplätze am Sandtorkai sind sonst wie ein Fünfer im Lotto (ein paar positive Aspekte hat selbst Corona noch) – wir legen problemlos an und haben die Elbphilharmonie direkt gegenüber und nur ein paar Schritte bis zur gemütlichen Bar auf dem Feuerschiff LV 13. Vier Tage lang genießen wir das Flair als Hafenlieger und ein paar der Hamburger Sehenswürdigkeiten. Das Rathaus, die Innenalster, der Michel die Speicherstadt, natürlich die Elbphilharmonie und der Elbtunnel …. und vieles mehr gibt es zu entdecken. Als Einstieg und für den groben Überblick ist wie in allen Städten eine Hopp- on- hopp- off Bustour zu empfehlen, und auch der Hamburger- CITY- Pass, machte für uns Sinn. Den Rest möge jeder selbst für sich entdecken und die Highlights nach seinem Geschmack wählen. Wir waren sicher nicht das letzte Mal in Hamburg, aber ob wir es auf eigenen Planken je wieder so entspannt erreichen ist fraglich. Bis zum nächsten Törn gönnen wir unserem Schiff erstmal wieder eine Pause im Glücksstadter Hafen. |
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Datum: 00.00.2020 |
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Datum: 00.00.2020 |
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2020-07-11
Ach ja der Hafen! Man ist sehr gastfreundlich hier auf Helgoland, aber der Hafen hat eben doch nur begrenzte Möglichkeiten.Die Tide beträgt hier durchschnittlich 2.50m was strenge Beachtung der Richtlinien des Hafenmeisters bedeutet.
Die Schiffe müssen „nach Länge sortiert“ am Schwimmkai anlegen. Dank des wenigen Schiffsverkehrs in CORONA- Zeiten, liegen wir aber nur im Dreierpäckchen. Unsere Nachbarn die wohl öfter hier vor Anker gehen, berichten aber, dass es in der Hochsaison durchaus schon Pakete von mehr als 20 Schiffen hier gegeben hat und man sonst gut daran tut nach den geplanten Liegezeiten zu fragen. Wir gönnen uns drei Nächte und laufen problemlos wieder aus.
Unsere Pläne für diesen ersten Törn > RUND BORKUM< geben wir wegen den Corona Bedingungen und oft noch geschlossenen Häfen oder gar Quarantäne- Wünschen auf. Dafür machen wir eine Nacht Station in Cuxhafen und eine weitere im Außenhafen Glücksstadt, bevor wir die Elbe hinauf nach Hamburg schippern.
Sogar als Skipper kann man diesmal einen langen Blick auf die schönen Villen von Blankenese werfen, denn selbst so kurz vor Hamburg ist die Wasserstraße ausgesprochen wenig befahren. Freie Liegeplätze am Sandtorkai sind sonst wie ein Fünfer im Lotto (ein paar positive Aspekte hat selbst Corona noch) – wir legen problemlos an und haben die Elbphilharmonie direkt gegenüber und nur ein paar Schritte bis zur gemütlichen Bar auf dem Feuerschiff LV 13.
Vier Tage lang genießen wir das Flair als Hafenlieger und ein paar der Hamburger Sehenswürdigkeiten. Das Rathaus, die Innenalster, der Michel die Speicherstadt, natürlich die Elbphilharmonie und der Elbtunnel …. und vieles mehr gibt es zu entdecken. Als Einstieg und für den groben Überblick ist wie in allen Städten eine Hopp- on- hopp- off Bustour zu empfehlen, und auch der Hamburger- CITY- Pass, machte für uns Sinn. Den Rest möge jeder selbst für sich entdecken und die Highlights nach seinem Geschmack wählen.
Wir waren sicher nicht das letzte Mal in Hamburg, aber ob wir es auf eigenen Planken je wieder so entspannt erreichen ist fraglich. Bis zum nächsten Törn gönnen wir unserem Schiff erstmal wieder eine Pause im Glücksstadter Hafen.
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Datum: 13.06.2020 - Leinen los |
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Schleuse auf und endlich hinaus auf See! Zunächst natürlich erstmal in die Nebenelbe, entlang der Schifffahrtszeichen vorbei am Atomkraftwerk Brokdorf. Dann kommt an Steuerbord auch schon die Schleuse Brunsbüttel in Sicht und schließlich Backbord Cuxhafen. Ab jetzt echtes Salzwasser unterm Kiel.
Unser Ziel die einzige Hochseeinsel Deutschlands >> Helgoland. Eine Frische Meeresbrise streicht über Deck, wir setzen Segel und ein unbändiges Gefühl von Freiheit kommt auf. Es sind wesentlich weniger Schiffe unterwegs als man sonst in der Gegend sieht, aber WIR SIND UNTERWEGS. Der Horizont voraus, die blauen Wellen umspielen das Schiff >> CORONA ist weit weg, Kurs Helgoland liegt an. Das letzte Drittel unter Motor, erreichen wir Helgoland. Liegeplatz im Hafen kein Problem. Ein paar Börteboote in der Bucht, allgemein aber eher wenig Besucher hier. Auf Helgoland gab es keine Corona Infektionen zu beklagen, doch die "staatlichen Verordnungen" wie Abstand halten und Maskenpflicht, müssen auch hier eingehalten werden. Unserer Entdeckerfreude tut das keinen Abbruch - wir "entern" Helgoland. Dieser rot schimmernde Felsen zieht uns sofort in seinen Bann. Die lange Anna, umschwärmt von kreischenden Möwen, zeigt wie ein ausgestreckter Finger in den Himmel, der alte und der neue Leuchtturm posieren mit ihr als Fotomotive um die Wette. Natürlich zieht es uns hinauf auf den OBERLAND genannten Inselteil und wie schon tausende andere Touristen vor uns, wandern wir den Rundweg entlang. Schließlich an der Steilwand bei den Basstölpel'n und Trottellummen angekommen, macht sich Begeisterung über die unendliche Weite und die geschickten Flugmanöver derVögel breit. Wir freuen uns über die bereits geschlüften Jungtiere und beobachten wie sie von den Alten gefüttert werden, aber wir verschließen auch nicht die Augen vor den deutlich sichtbaren Umweltproblemen. Müll aus Plastikleinen und Abfall der deutlich unter dem Nistmaterial der Vögel auszumachen ist. Mehrere Tiere die sich mit den Nylonseilen stranguliert haben, hängen an der Klippe. Bizarre Schönheit - und gruselige Bilder bleiben uns als obstruser Kontrast im Hinterkopf. Wir nehmen Platz auf den ergonomisch geformten Bänken, beobachten die freilaufenden Heidschnucken, genießen die Seeluft die hier immer kräftig weht, und >>> diskutieren doch über die Umweltsünden die der Mensch überall verursacht. Am Abend werden wir selbst zu kleinen Sündern. Wir haben Nordseekrabben und Knieper, die angebotenen Insel -Köstlichkeiten auf unserem Teller. Frisch und wohlschmeckend, und nun ja - eben Bestandteil der Nahrungskette! |
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Datum: 15.06.2020 |
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Die geschichtsträchtige Insel, die schon mehreren Herzögrn und Fürsten gehörte, erst Dänisch und dann Britisch war, wurde 1890 von den Engländern im Tausch gegen Sansibar den Deutschen übergeben. Im 2. Weltkrieg als Militärbasis heiß umkämpft und eigentlich zum totalen Srengen vorgesehen, kann man noch heute die Bunkeranlagen bestaunen . Nur HEUTE eben nicht - wegen CORONA. Auch das Inselmuseum ist deswegen geschlossen und natürlich finden aktuell auch keine Führungen und Vorträge im Alfred Wegener Institut statt. Schade! Wir planen für den nächsten Tag einen Kurztrip zur Nachbarinsel, wo man angeblich Seehunde und Robben bestaunen kann. Unser Schiff lassen wir im Hafen und nutzen das Touri - Börteboot. Diese Börte- Boote sind hier seit über 200 Jahren Tradition und die Kurverwaltung kämpft für die Erhaltung des Fährbetriebes mit dem ausbooten und überholen der Tagesgäste, obwohl es inzwischen einen Anlegekai für die Schnellfähre gibt, den auch die Ausflugsschiffe nutzen könnten.
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Datum: 18.06.2020 - Abschied von Helgoland mit einer Träne im Auge |
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Unser Besuch auf Helgoland geht heute zu Ende. Eine wunderschöne Insel, welche in Zeiten von Corona nicht ganz so voll war als sonst. Das gab uns die Chance die Insel in vollen Zügen zu geniessen. Heute gehts kurz vor Niedgrigwasser zurück in die Elbe. Via Cuxhaven und Glückstadt verholen wir uns in den City Sporthafen Hamburg. Im Angesicht der Elfie (Elbphilharmony) verbringen wir einige Tage im sehenswerten Hamburg. Das maritime Museum, die Miniaturwelt, Landungsbrücken und vieles mehr. Ein Kontrast zu Helgoland, aber sicher eine Reise wert. |
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Datum: 25.06.2020 |
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Heute verlassen wir Hamburg mit ablaufendem Wassser zurück nach Glückstadt. Mit einer grossen Träne im Auge Hamburg verlassen zu müssen, fahren wir die Elbe abwärts bis Glückstadt. Hierbei geniessen wir Anblicke, welche von Land niemals möglich wären. Gegen 13:00 erreichen wir Glückstadt und halten uns im Aussenhafen auf, bis gegen 17:00 das Tor öffnet. 18:00 fest auf unserem Liegenplatz im Innenhafen blicken wir auf einen sehr schönen, äußerst entspannten Törn zurück, welcher - u.a. auch Dank Corona - weit weniger Meilen umfasste, als ursprünglich geplant. Andererseit hatten wir ausgeprochen entspannte Stimmung an Bord und wunderschöne Exkursionen an den besuchten Plätzen. | ||||||||||||||
Der ganzjährig gefrorene Boden in Sibirien schmilzt immer schneller. Das hat nicht nur für Russland schlimme Folgen. Öffnet sich der Speicher des Permafrostbodens, sind enorme Treibhausgas-Emissionen zu erwarten, die die weltweite Klimaerwärmung extrem verstärken.