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Montag, 13 Juli 2020 10:37

Helgoland - Hamburg (Teil 1)

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Logbuch der BELUGA

Datum: 13.06.2020 - Leinen los

Bilder zum Logbuch

 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Schleuse auf und endlich hinaus auf See!

Zunächst natürlich erstmal in die Nebenelbe, entlang der Schifffahrtszeichen vorbei am Atomkraftwerk Brokdorf. Dann kommt an Steuerbord auch schon die Schleuse Brunsbüttel in Sicht und schließlich Backbord Cuxhafen. Ab jetzt echtes Salzwasser unterm Kiel.

 

Unser Ziel die einzige Hochseeinsel Deutschlands >> Helgoland.  Eine frische Meeresbrise streicht über Deck, wir setzen Segel und ein unbändiges Gefühl von Freiheit kommt auf. Es sind wesentlich weniger Schiffe unterwegs als man sonst in der Gegend sieht, aber WIR SIND UNTERWEGS. Der Horizont voraus, die blauen Wellen umspielen das Schiff > CORONA ist weit weg, Kurs Helgoland liegt an.

Das letzte Drittel unter Motor, erreichen wir Helgoland. Liegeplatz im Hafen kein Problem. Ein paar Börteboote in der Bucht, allgemein aber eher wenig Besucher hier. Auf Helgoland gab es keine Corona Infektionen zu beklagen, doch die "staatlichen Verordnungen" wie Abstand halten und Maskenpflicht, müssen auch hier eingehalten werden. Unserer Entdeckerfreude tut das keinen Abbruch - wir "entern" Helgoland (mehr zu Helgoland findest du hier). Dieser rot schimmernde Felsen zieht uns sofort in seinen Bann. Die lange Anna, umschwärmt von kreischenden Möwen, zeigt wie ein ausgestreckter Finger in den Himmel. Der alte und der neue Leuchtturm posieren mit ihr als Fotomotive um die Wette. Natürlich zieht es uns hinauf auf den OBERLAND genannten Inselteil und wie schon tausende andere Touristen vor uns, wandern wir den Rundweg entlang. Schließlich an der Steilwand bei den Basstölpel'n und Trottellummen angekommen, macht sich Begeisterung über die unendliche Weite und die geschickten  Flugmanöver der Vögel breit. Wie immer sind die Jungtiere "besonders süß", wir freuen uns den frisch geschlüpften Nachwuchs so nah beobachten zu können. Das Kreischen und Schreien während die geflügelten Eltern ihren Nachwuchs versorgen ist weithin hörbar und interessant zu beobachten, aber wir verschließen auch nicht die Augen vor den deutlich sichtbaren Umweltproblemen. Müll aus Plastikleinen und Abfall der deutlich unter dem Nistmaterial der Vögel auszumachen ist für die Tiere lebensbedrohlich. Mehrere Exemplare die sich mit den Nylonseilen stranguliert haben, hängen an der Klippe. Bizarre Schönheit - und gruselige Bilder bleiben uns als obstruser Kontrast im Hinterkopf. Wir nehmen Platz auf den ergonomisch geformten Bänken, beobachten die freilaufenden Heidschnucken, genießen die Seeluft die hier immer kräftig weht, und  >>> diskutieren doch über die Umweltsünden die der Mensch überall verursacht.

Am Abend werden wir selbst zu kleinen Sündern. Wir haben Nordseekrabben und Knieper, die angebotenen Insel -Köstlichkeiten, auf unserem Teller. Frisch und wohlschmeckend, und nun ja - eben Bestandteil der Nahrungskette!

Datum: 15.06.2020

Helgoland und seine Geschichte hat uns in seinen Bann gezogen.

Die geschichtsträchtige Insel, die schon mehreren Herzögen und Fürsten gehörte, erst Dänisch und dann Britisch war, wurde 1890 von den Engländern im Tausch gegen Sansibar den Deutschen übergeben. Im 2. Weltkrieg als Militärbasis heiß umkämpft und eigentlich zum totalen Sprengen vorgesehen, kann man noch heute die Bunkeranlagen bestaunen . Nur HEUTE leider nicht - wegen CORONA. Auch das Inselmuseum ist deswegen geschlossen und natürlich finden aktuell auch keine Führungen und Vorträge im Alfred Wegener Institut statt. Schade!

Wir planen für den nächsten Tag einen Kurztrip zur Nachbarinsel, wo man angeblich Seehunde und Robben bestaunen kann. Unser Schiff lassen wir im Hafen und nutzen das Touri - Börteboot.

Diese Börte- Boote sind hier seit über 200 Jahren Tradition. Wegen der Tide konnten früher die Schiffe nicht direkt anlegen. Das
ausbooten und überholen der Tagesgäste und sämtlicher Waren wurde jahrzehntelang mit den Börtebooten im ständigen Pendelbetrieb erledigt. Inzwischen gibt es einen Anlegekai für die Schnellfähre, den auch die Ausflugsschiffe nutzen könnten, doch die Kurverwaltung kämpft für die Erhaltung der traditionellen Anlandung via Börteboot um die Tradition zu bewahren und auch ein paar Arbeitsplätze zu erhalten.

 

 

 

Datum: 18.06.2020 - Abschied von Helgoland mit einer Träne im Auge

Unser Besuch auf Helgoland geht heute zu Ende. Eine wunderschöne Insel, welche in Zeiten von Corona nicht ganz so voll war als sonst. Das gab uns die Chance die Insel ohne viel Touristenrummel zu geniessen. 

Heute gehts kurz vor Niedgrigwasser zurück in die Elbe. Via Cuxhaven und Glückstadt verholen wir uns in den City Sporthafen Hamburg. Im Angesicht der Elfie (Elbphilharmony) verbringen wir einige Tage im sehenswerten Hamburg. Das maritime Museum, die Miniaturwelt, Landungsbrücken und vieles mehr.

Ein Kontrast zu Helgoland, aber sicher eine Reise wert.

Datum: 25.06.2020

Heute verlassen wir Hamburg mit ablaufendem Wassser zurück nach Glückstadt. Mit einer grossen Träne im Auge Hamburg verlassen zu müssen, fahren wir die Elbe abwärts bis Glückstadt. Hierbei geniessen wir Anblicke, welche von Land niemals möglich wären. Gegen 13:00 erreichen wir Glückstadt und halten uns im Aussenhafen auf, bis gegen 17:00 das Tor öffnet. 18:00 fest auf unserem Liegenplatz im Innenhafen blicken wir auf einen sehr schönen, äußerst entspannten Törn zurück, welcher - u.a. auch Dank Corona - weit weniger Meilen umfasste, als ursprünglich geplant. Andererseit hatten wir ausgeprochen entspannte Stimmung an Bord und wunderschöne Exkursionen an den besuchten Plätzen.
 
 

 

Gelesen 3942 mal Letzte Änderung am Montag, 13 Juli 2020 19:46